Da ich bis dato nur mein Tamron 70-300 VC hatte, welches nur bei gutem Licht tolle Fotos machte, hielt ich meine Augen nach Objektiven mit einer Lichtstärke von 2.8 auf. Schnell war klar, ein Nikon 70-200 f2.8 sprengt den finanziellen Rahmen…
Da ich gerne Ebay nach vermeintlichen Schnäppchen durchforste bin ich auf die Adaptall-Serie von Tamron gestoßen. Wie immer werden den alten Objektiven fast schon magische Abbildungsleistungen angedichtet.
“Alt aber solide gebaut, wie neu, besser als aktuelle Objektive, cremiges Bokeh…”
Man darf sich von diesen Aussagen nicht täuschen lassen. Die meisten Objektive (aus dem Consumerbereich) waren früher schon nicht der Hit und werden es wohl auch nicht an einer neuen APS-C werden. Wie bei Tamron’s Adaptall-2 Serie gibt es auch von den OEM’s noch Objektive die durchaus brauchbar oder gar überraschend gut sind. Das haben auch viele andere Fotografen erkannt und dementsprechend erreichen diese Objektive hohe Wiederverkaufspreise.
Ich hatte mich bei adaptall-2.com richtig lange eingelesen und mich dann speziell auf die Suche nach dem Tamron 80-200mm F2.8 (30A) gemacht. Schnell musste ich feststellen das diese Objektive ab 350 € gehandelt werden.
Vergeblich suchte ich nach einem Schnäppchen. Aber nach einigen Monaten entdeckte ich das gute Stück für 120€ bei einem Onlinehändler. Nach genauem durchlesen der Artikelbeschreibung bemerkte ich das wohl die Hinterlinse einen kreisrunden Kratzer (Aussenbereich) hatte und wohl deshalb keiner darauf bieten wollte. Der Händler machte mir das Angebot, dass ich das Objektiv kostenfrei zurücksenden dürfe,falls es mir nicht gefallen würde.
Nach kurzem hin & her schlug ich zu und hielt ein paar Tage später mein neues, erstes lichtstarkes Objektiv in den Händen. Das Objektiv forderte mich ganz schön heraus:
- 1.3 kg Gewicht
- Schiebezoom
- leicht labbriger Gesamteindruck
Dazu kam der kleine Sucher meiner D7100 der das Ganze nicht einfacher machte.
Das erste Bild überzeugte mich aber:
Bild auf Flickr 200mm • f8 • 1/320
Nach ein paar Übungsbildern beschloss ich das Objektiv zu behalten. Ab diesem Zeitpunkt fotografierte ich mit diesem “alten Klotz” bei meinen kommenden Touren. Später habe ich dann noch einen Macroring hinten angesetzt und konnte so die Naheinstellgrenze deutlich reduzieren.
Perfekt für Schmetterlinge in einer Enfernung von ca 1m:
Bild auf Flickr 200mm • f8 • 1/250
Bild auf Flickr 200mm • f8 • 1/250
Bild auf Flickr 200mm • f4 •1/250
Ich für meinen Teil finde das die alten Objektive einen ganz eigenen Charme haben, vor allem weil man mit ihnen wirklich das Fotografieren lernen kann/muss.
Verwendet ihr auch “alte” manuelle Objektive? Welche könnt ihr empfehlen?