Ultraweitwinkel für kleines Geld

Hhhmmm ja hier scheiden sich wirklich die Geister, im DSLR-forum gibt es tausende Seiten über dieses Thema. Grund genug für mich meine persönliche Meinung darüber zu veröffentlichen. Zu allererst muss ich allerdings ausholen, denn schon die Definition Ultraweitwinkel (UWW) ist nicht bei jedem gleich.
Aber nun ganz von vorne, es gibt Normalbrennweiten KB (55mm / 50mm / 45mm und vielleicht noch 35mm), dann Weitwinkelbrennweiten (28mm / 24mm und 20mm) und eben die besonderen im Ultraweitwinkelbereich (<20mm). In diesem Bereich gibt es dann noch Zirkular- und Diagonalfisheye sowie andere Spezialobjektive, diese sollen in diesem Beitrag aber nicht behandelt werden. Eins vorneweg: umso exotischer die Brennweite ist umso weniger kommt es zum Einsatz (zumindestens bei mir :-)). Daran gekoppelt ist natürlich auch der Preis, denn bei diesen Exoten sind es einfach geringere Verkaufsstückzahlen die den Preis erhöhen.

Als ich noch meine D7100 hatte, wollte ich unbedingt ein UWW. Da ich mir aber nicht sicher war ob mir der Bildwinkel & Co gefällt, kaufte ich für ein paar € ein steinaltes Tamron 11-18mm mit Stangenantrieb. Prinzipiell war es ok, als wir aber dann im Urlaub waren und ich eine Menge Panoramafotos machte, fing es nur noch an zu nerven. Es war viel zu langsam, laut und schwierig zu handeln. Sonnenuntergänge ohne Stativ konnte man ohnehin vergessen. Zurück im Hotel beschloss ich mich nach einer Alternative umzusehen. Aufgrund der sehr vielen positiven Bewertungen des Tokina 11-16mm 2.8, beschloss ich mir dieses dann zu kaufen. Nach ca. 1 Woche kam das Objektiv (für 350€ über Ebay.co.uk) dann gut verpackt bei mir an. Die Testbilder sowie das Handling passten und die Lichtstärke von 2.8 überzeugte mich dann völlig und ich war mir sicher das ich es behalten würde. Über die Jahre kam es dann leider immer seltener zum Einsatz, denn man bekommt so viel aufs Bild das man als Betrachter oft nicht weiß wo man zuerst hinschauen soll. :-/ Aufgrund dieser Tatsache werden solche UWW-Bilder auch schnell langweilig. Als ich dann meinem Objektivpark zugunsten des FX Formates umstellte, hatte ich dann auch wieder das Tokina in der Hand. Da das Tokina für das APS-C Format (DX) gerechnet ist, war eigentlich schon klar dass ich es auch verkaufen werden würde. Natürlich wollte ich schon im Vorfeld wissen wer der Nachfolger sein könnte und natürlich was er kosten sollte.

– Nikon AF-S 14-24mm f2.8 = ca. 1.500 €
– Tamron SP 15-30mm f2.8 = ca. 1.000 €
– Nikon AF 14mm 2.8 = ca. 1.500 €

Soviel Geld für ein Objektiv auszugeben, dass nur sporadisch und ganz speziell zum Einsatz kommen würde, erschien mir dann doch unnötig. Hinzu kommt noch der Umstand das bei den FX-UWW’s keine Schraubfilter verwendet werden können und somit noch einiges mehr an Geld in die Hand genommen werden muss… Die ganze UWW- Geschichte war für mich somit erstmal abgehakt, das Objektiv könnte ich immernoch verkaufen (so mein Gedanke).

Nachdem dann die D750 bei mir eingezogen war und ich die Bedienungsanleitung überflogen hatte, befasste ich mich mit dem Thema DX Linsen am FX Body (Es geht nicht um den DX-Mode am FX-Body und das automatische croppen der Kamera auf den kleinen Bildkreis!). Es gibt tatsächlich einige DX Objektive die den FX Bildkreis abbilden können, allerdings zum Rand hin mit sehr schwacher Abbildungsleistung. Laut Internet gibt es einige Hobbyfotografen die mit dem Tokina am Vollformat fotografieren, allerdings mit Einschränkung. So kann das Tokina eigentlich nur bei 16mm verwendet werden, was die gleiche Bildwirkung wie 11mm an DX gibt. Aber sogar der Einsatz von Polfilter bzw. ND-Filter (Slimversion) ist möglich und spart mir damit enorm Geld ein. Der Schärfeabfall bei Offenblende zum Rand hin ist enorm und wirklich ein Graus, abgeblendet auf f8 ist er für mich akzeptabel.

Würde ich allerdings mit Landschaftsfotografie mein Geld verdienen, gäbe es gar keine Diskussion und ein richtiges UWW (welches für FX gerechnet ist) müsste her. Nach gut 1 ½ Jahren und (lediglich) 30 Bildern muss ich sagen das es die richtige Entscheidung war das Objektiv zu behalten und damit die paar Fotos zu machen. Selbstverständlich könnte ich auch das Objektiv im DX Modus betreiben, allerdings hätten die Bilder dann nur noch eine Auflösung von ca 10 MP, was mir eindeutig zu wenig ist. Im DX Modus kann dann selbstverständlich der ganze Brennweitenbereich genutzt werden.
Abschließend kann ich jedem (der Geld sparen möchte) nur empfehlen sich solche Objektive genauer an zu schauen. Spielt Geld überhaupt keine Rolle kann man natürlich auch ein FX-UWW kaufen. Ich für meinen Teil bringe es lieber anders unter die Leute 🙂

Habt ihr DX-Objektive schon an FX verwendet? Wie ist eure Meinung?

3 thoughts on “Ultraweitwinkel an FX für kleines Geld?”

  1. Naja im DSLR-.Forum rasieren ja auch einige die Nikkore um die nicht abnehmbare Streulichtblende im Bild zu haben. Bei mir ist es mittlerweile egal, ich kann auch im Cropmode ganz locker mit einer schön hohen Pixelzahl Bilder machen. Aber ja sowas fehlt mir noch, ein schön weitwinkliges Objektiv. Die 28 auch an FV sind mit teilweise echt zu lang. Aber was passendes habe ich noch nicht gefunden, aber ich suche noch.

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