Seit knapp 14 Monaten begleitet mich die D7100 auf meinen Fototouren. Dank des hohen Dynamikumfanges und des guten Rauschverhaltens benötige ich erst in der Dämmerung ein Stativ. Eigentlich bin ich mit der Kamera sehr zufrieden, ist sie doch einiges besser als die günstigen Einsteigermodelle. Auch mit der Verwendung von alten Objektiven hat sie mich ein ganzes Stück weitergebracht. Meine Fotos haben sich zu den Zeiten der D5100 wirklich verbessert, zum einen weil mir die D7100 mehr Reserven zur Verfügung stellt und zum anderen weil ich mich natürlich auch selbst verbessert habe. Als ich mich nach einer neuen Kamera umschaute, schielte ich ebenfalls zu den Vollformatkameras rüber. Ich musste mir aber eingestehen das ein Wechsel keinen Sinn macht und nur unnötig Geld verbrennen würde, da ich die Hälfte meiner Objektive durch teurere Vollformattaugliche Objektive ersetzen hätte müssen.

Nun kurz vor meinem 30. Geburtstag machte ich mir wieder ernsthaft Gedanken doch zum Vollformat zu wechseln, hatte sich doch die Art meiner Fotografie irgendwie verändert. Ich fotografierte immer mehr „available Light“ und stieß immer mehr an die Grenzen der D7100.

Wilhelma 2014
Bild auf Flickr  • 1/640 • f3.3 • ISO 25.600 (Für volle Größe auf den Link klicken!)

Bitte nicht falsch verstehen, die D7100 ist eine super Kamera! Hat sie doch mit 24MP an APC-S eine sehr hohe Pixeldichte. Mehr dazu gibt’s hier: “Neue Partnerin”

In der Zwischenzeit hatte sich in meinem Objektivpark auch einiges geändert: so hatte ich nur noch ein Sigma 30mm 1.4, ein Nikon Makro 40mm 2.8, ein Tamron 17-50mm 2.8 und ein Tokina 11-16mm 2.8 welche nur an DX verwendbar waren. – Alle anderen Objektive waren Vollformatgeeignet.

Was bedeutet Vollformat?

Vollformat ist nur der umgangssprachliche Begriff, eigentlich sprechen wir über das Kleinbild-Format was der Größe eines 35mm-Filmes entspricht.

Mehr zu Vollformatsensoren: https://de.wikipedia.org/wiki/Vollformatsensor

Aufgrund der größeren Fläche des Vollformatsensors kommt in der gleichen Zeit viel mehr Licht auf den Sensor als bei einem APS-C Sensor. Im Umkehrschluss kann die ISO-Empfindlichkeit reduziert werden und es bleiben mehr Details erhalten (Rauschverhalten https://de.wikipedia.org/wiki/Bildrauschen ).

Natürlich war Nikon als Hersteller gesetzt und ich fing an den mir die ganzen FX Modelle rauszuschreiben. Ende 2015 gab es für mich nur 2 Modelle die für mich in Betracht kamen: Die D810 und die D750.

Die Leistungsdaten der D810 lesen sich gut:

  • 36 MP*
  • Kein Tiefpassfilter
  • Sd-Karten + CF-Karten Slot
  • 5 Bilder/Sekunde

*Für diese Auflösung benötigt man wirklich sehr gute Objektive. Die meisten Objektive können gerademal 25 MP abbilden.  Natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel: Die Objektive von Zeiss schaffen teilweise auch bis zu 35 MP, diese kosten dann aber auch ab 2000 €. Nachdem ich dann den Preis von knapp 2.800 € nur für den D810 Body gesehen hatte, strich ich die D810 von meiner Liste. 🙁

Nun rückte die D750 in meinen Fokus:

  • 24 MP
  • SD Karten Doppelslot
  • Handliche Größe
  • Klappdisplay
  • 6,5 Bilder/Sekunde

Für mich also ein sinnvolles Upgrade zu meiner D7100. Der Preis mit 1800 € für den Body allerdings schockte mich. Als erstes überlegte ich mir nach einer gebrauchten Ausschau zu halten. Die Preisvorstellungen der Verkäufer waren ein Witz, z. T. nur 100 € unter dem Preis einer neuen Kamera. Durch Zufall bemerkte ich bei Ebay ein Angebot über eine neue D750 für 1100 Pfund. – Ja Pfund! Umgerechnet waren das gerade mal 1300 €! Es musste einen Haken an der Sache geben. Nach kurzer Recherche war klar, es handelt sich um einen „Grauimport“. :-/

Grauimporte sind z.B. Kameras die nicht für den deutschen Markt vorgesehen sind. Auch habe ich keinen Garantieanspruch bei Nikon Deutschland, allerdings werden sie mir die Kamera natürlich Kostenpflichtig reparieren. 🙂 Die Kamera hat natürlich auch alle Sprachen und kann ohne Probleme auf Deutsch umgestellt werden.

Da ich bei dem Ebay-Angebot mit PayPal bezahlen konnte beschloss ich die Kamera zu bestellen. Vor dem Kauf kontaktierte ich den Verkäufer und klopfte nochmals ein paar wichtige Dinge bei ihm ab.

  • Welche Sprachen kann ich einstellen
  • Was ist wenn etwas in der Garantiezeit ist
  • Ist sie wirklich neu und unbenutzt

Nach gut einer Woche hielt ich sie dann in meinen Händen! Selbst die Akkus der D7100 passten – perfekt dachte ich! Akku rein Kamera ein, und … hä? Wo ist die deutsche Sprache? Ich musste mich zwischen Englisch und Mandarin entscheiden. „Schande“ dachte ich, kontaktierte den Verkäufer per mail und eröffnete sofort einen Streitfall bei PayPal. Ich konnte mir nicht vorstellen das ich einem Betrüger auf den Leim gegangen bin, hatte er doch bei Ebay 99,8% gute Bewertungen (11.200 Stück!!)  Am gleichen Tag bekam ich Rückantwort vom Verkäufer, er bedauere das mir die falsche Kamera geliefert wurde. Nach kurzem Hin & Her waren wir uns einig: Er würde das Paket abholen lassen und mir nun meine Kamera zusenden. Drei Tage später klingelte der UPS-Mann übergab mir ein Paket und nahm das Andere wieder mit.  Natürlich habe ich die Kamera sofort getestet. – gut alles passt!

Die D7100 wird nun zu meiner Zweitkamera werden, denn durch den Cropfaktor von 1.6 eignet sie sich hervorragend für Teleaufnahmen und Makros.

Wie oben schon angedeutet musste ich nochmals meinen Objektivpark optimieren. Recht schnell war mir klar welche Objektive schnellstens verkauft werden sollten:

  • Nikon 40mm 2.8 Makro
  • Sigma 30mm 1.4
  • Tamron 17-50mm 2.8

Das Tokina 11-16mm 2.8 sollte mir erhalten bleiben, da es laut Internet auch bei 16mm an FX verwendbar wäre und mir für die paar Bilder im Jahr ausreichen würde.

Ganz klar, mir fehlte jetzt eindeutig ein Universalzoom für die D750. Nachdem ich mir die üblichen Verdächtigen angeschaut hatte (und preislich + qualitativ nicht überzeugt war), beschloss ich spontan und frei nach dem Motto: „back 2 the roots“, ab jetzt nur noch mit Festbrennweiten zu fotografieren.

Aktuell besitze ich Objektive mit folgenden Brennweiten:

  • Tokina 11-16mm 2.8 (FX nur bei 16mm verwendbar)
  • Nikon AF-S 50mm 1.4
  • Tamron 90mm 2.8 Makro
  • Tamron 70-200mm 2.8 (ohne VC)
  • Tamron 150-600mm 4-5.6 (V1)
  • und einiges an alten manuellen Objektiven

Wie ihr seht fehlen mir Bereich von 16mm – 50mm vernünftige Objektive. Kurzerhand schaute ich mich nach Festbrennweiten um. Wichtig war mir allerdings, dass alle neuen Objektive ausschließlich von Nikon sind. Als Erstes schaffe ich mir das Nikon 35mm 1.8 FX an (Test wird folgen), und später vielleicht noch das Nikon AF-S 20mm 1.8 + Nikon AF-S 24mm 1.8.

Abschließend gilt:

Ein Bild (oder auch mehrere) sagt mehr als tausend Worte 🙂

Krokus
Bild auf Flickr • 200mm • f5.6 • 1/500

My little World
Bild auf Flickr • 24mm • f7.1 • 1/400

Nun mein Umstieg von APS-C auf FX ist vollzogen. Hat es sich gelohnt? Ich denke ja, denn man wächst mit seinen Entscheidungen. 🙂

Es ist natürlich jedem selbst überlassen ob er diesen Schritt geht oder nicht. Was ist eure Meinung zu dem Thema?

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