Vorneweg: das ist schwieriger als du denkst!


Hier: “Das Adaptall Syndrom” hatte  ich das ganze schon etwas angesprochen, diesen Artikel möchte ich nun für Tipps zu diesem MF-Objektiv (auch auf Andere anwendbar) nutzen.

Zu allererst muss ich allerdings etwas ausholen, denn viele denken das man auch mit aktuellen AF Objektiven ohne Probleme “manuell” scharf stellen kann.   – Jein

Natürlich kann man mit einem Kitobjektiv (zB. Nikon 18-105mm) auch manuell scharf stellen, allerdings nur unter folgenen Einschränkungen:

  • Die aufgedruckte Distanz (m oder ft)  ist sehr ungenau
  • der Fokusring ist sehr schmal
  • der Fokusring ist läuft evtl zu “ruppig”
  • der Verstellweg ist zu gering (Verhältnis Drehung zu Fokusweg)

Links ein Tamron 24-48mm adaptall (Mein Test dazu) und rechts ein relativ neues Nikon 50mm 1.4. Man sieht sehr deutlich die Unterschiede der beiden Objektive, beim Tamron gibt es einen breiten langsam übersetzten Fokusring und beim Nikon einen schmalen und und nicht gerade präzisen Ring. Auch ist die Skala beim Nikon nur schwer abzulesen, man kann die Entfernung höchstens erahnen.

Heutzutage wird fast keiner mehr manuell Scharfstellen, denn die Technik macht vieles einfacher. …Kamera AN… Auschnitt wählen und abdrücken…. ….fertig ist der Schnappschuss…  Ich versuche mir bei meinen Bildern immer etwas Zeit zu lassen, also wie die Fotografen zu Analogzeiten.

–> Ich habe zwar noch nie Analog fotografiert, möchte mir das aktuell auch (noch) nicht antun, es sei denn die Analoge hätte den Fokusindikator meiner Nikon! 🙂

Nun zurück zum Thema:


Ich beschreibe nun wie ich auch mit alten Objektiven scharfe Bilder hinbekomme. Als erstes solltest du je nach Brennweite die Belichtungszeit anpassen (Blende oder ISO). Ich passe die Belichtungszeit i.d.R. über die ISO an, da ich immer “meine” gewollte Blende verwenden will. Das geht natürlich nur im Modus “A” oder “M” (Nikon). Bei den folgenden Bildern wurde ein Tamron 70-200 2.8 mit einem 32mm Zwischenring verwendet. Dieser Zwischenring verringert die Naheinstellgrenze doch erheblich (von 100cm auf ca 70cm!). Bitte vergesst dabei aber nicht, dass ihr nun nichtmehr auf Unendlich fokussieren könnt! Bei dieser Brennweite (200mm) empfehle ich euch die Verwendung eines Stativs, ansonsten artet die Fototour in Frust und jede Menge Ausschuss aus. Wie gehe ich vor? Ich schätze den Abstand ab und wähle am Fokusring “grob” die Entfernung vor. Nun stelle ich über den Sucher oder Liveview scharf. Gleichzeitig überprüfe ich den Fokusindikator im Sucher. Ist alles so wie gewünscht –> Feuer frei 🙂

200mm • f4

Der Fokusindikator befindet sich bei Nikon unten Links im Sucher. Habt ihr in dem angewählten Fokusmessfeld die beste Schärfe erreicht, leuchtet der grüne Punkt und ihr könnt abdrücken. 🙂

200mm • f8

Ich finde die Bildwirkung bei 200mm um einiges interessanter als mit 90mm oder 105mm. Aber das Bild kann nur noch mit Stativ, Spiegelvorauslösung und Kabelauslöser gemacht werden. Zusätzlich nutze ich dann noch einen Makroeinstellschlitten.

Fazit: Du solltest dir erst manuelle Objektive kaufen wenn du auf den Luxus des AF verzichten kannst/willst und auch die entsprechende Geduld dazu hast. Mach dich vorher über die alten  Objektive schlau und kaufe keinen Ramsch!  Wollt ihr euch “mehr” dem Filmen widmen, sind alte Objektive auf jedenfall einen Blick wert!
(evtl. schreibe ich dazu ebenfalls einen Beitrag)

Mosaik-Teelichter
200mm • f4 • 60sec

Wie sind eure Erfahrungen mit alten Objektiven? Habt ihr ein Lieblingsobjektiv?

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