Da ich nun seit einem Jahr Lost Places fotografiere und diese nicht ganz einfach zu recherchieren sind, musste ich nach einer neuen Quelle Ausschau halten. Ein Bekannter empfahl mir mich mal bei Panoramio (als Alternative kann man auch Google Earth verwenden) umzusehen.  Sehr schnell fand ich viele Bilder von verlassenen Gebäuden und Ruinen. Nun konnte ich relativ einfach nach den Orten recherchieren und hatte sogar immer die Koordinaten mit dabei! Nachdem ich mir dann eine ganze A4 Seite dieser Orte rausgeschrieben hatte, beschloss ich nach den Hintergründen zu recherchieren. Naja leider stellte sich heraus, dass die meisten Orte bereits abgerissen waren.- Ist blöd, lässt sich aber nicht ändern 🙁

Einer der Orte der übrig blieb, sollte „das vergessene Doppelhaus“ sein. Natürlich kommt es mir bei diesen Orten immer zuerst auf die Bilder an. Weniger zur Dokumentation, eher um etwas Kreatives zu produzieren. Nun gut das klappt manchmal besser, manchmal schlechter 🙂  Nebenprodukt der Recherche sind die ganzen Hintergrundinformationen die man bekommt. Bei solchen Privathäusern ist es allerdings immer schwierig irgendetwas im Internet zu finden, deshalb frage ich immer Spaziergänger & Fahrradfahrer die vor Ort meinen Weg kreuzen, so bekommt man wirklich gute Infos!

Bei diesem Doppelhaus habe ich leider nicht viele Infos, lediglich das hier vor vielen Jahren ein Schleusenwärter gewohnt hatte und das Haus um ca 1905 mitten im Nirgendwo erbaut wurde. Mittlerweile wird die Schleuse automatisch in einem neu errichteten Gebäude gesteuert.

Wie so oft bei diesen Orten stirbt er Eigentümer und die Erben haben kein Interesse an dessen Nachlass, oder sie werden sich nicht darüber einig. Steht solch ein Objekt lange leer, kommen früher oder später dann die Plünderer und Kabeldiebe. Ist das Gebäude dann mal „offen“ treibt die Dorfjugend ihr Unwesen….

Da ich davon ausging das ich bei dem Haus schnell durch sein würde, beschloss ich nach Feierabend kurz vorbeizufahren.  Diesmal hatte ich nur eine Taschenlampe, meine D7100 und ein altes manuelles Nikon AIS 28mm dabei.

Vor Ort umrundete ich das Haus und suchte nach einem einfachen Eingang. Nun die Haustür war eingeschlagen und ich zwängte mich durch das 50cmx50cm große Loch. Wie zu erwarten herrschte das reinste Chaos in der Hütte:

  • Alle Fensterscheiben eingeschlagen
  • Türen eingetreten
  • Müll im ganzen Haus verteilt
  • Und das ein oder andere Graffiti

Zuerst ging es nach Oben ins Schlafzimmer und in die Ankleide. Viel zu sehen gab es allerdings nicht, denn es war wirklich alles kurz und klein geschlagen.

Dann ging es ins EG, extrem viel Müll machte es fast unmöglich voran zu kommen. Dazu noch war es wirklich Stockdunkel.  In diesem Stockwerk habe ich fast keine Bilder gemacht, es war einfach zu dunkel und zu vermüllt…

Als letztes beschloss ich mich in den Keller zu wagen, vorbei an einem alten Autoreifen in den ersten Raum. Naja auch hier gab es nicht wirklich viel zu sehen. Ein paar leere Flaschen und Dosen von der letzten Party der Dorfjugend.

Komisch allerdings war, dass eine Kellerwand einen Durchbruch in einen anderen Kellerraum hatte. Dieser Raum gehörte zur anderen Haushälfte und es gab definitiv keine Tür in diesen Raum. Nachdem ich noch in jede Ecke geschaut hatte ging ich zurück ins Freie.

Zum Abschluss konnte ich dann noch diesen Sonnenuntergang fotografieren.

Eigentlich schade das in fast alle Locations randaliert wird. Ich persönlich verstehe nicht was diese Personen davon haben. Es ist ja trotzdem noch anderer Leute Eigentum?! Was haltet ihr davon?

One thought on “Das vergessene Doppelhaus (Lost Place)”

  1. Hallo lieber Mattes, was für wundervolle Fotos – wundervoll. Echt.
    Was ich auch sehr schade finde, dass diese Häuser von Randalierern sowas von zerstört werden. Warum machen die das? Sind die auf Drogen, betrunken oder einfach nur gelangweilt? Wirklich sehr schade.
    Liebe Grüße Sigi Schwarz

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